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Montag, 26. Juni 2017

Silvester


Melancholie und Trauer sind Schwestern,
die hinter meinem Rücken über mich lästern,
und dieser Tag wird nicht mehr hell,
doch vielleicht wird sich das Morgen
etwas Licht vom Himmel borgen.

In diesem verfallenen Haus verrotten 
meine alten Briefe und Bilder.
Und Warnhinweise gedruckt auf 
verrosteten Schildern 
sprechen von einer Straße mit Ende.

Alles was bis hierher geschah steht geschrieben in mir,
doch ich hab die Lesebrille verloren.
Hab sogar im Sommer gefroren.
Was der Mensch nicht versteht, davor fürchtet er sich,
so war es schon immer.
Nur wird es in diesen Tagen schlimmer, so scheint es.

Und alle Entwürfe für das Leben werden abgelehnt,
hab mich doch immer nur nach Normalität gesehnt.
Das Jahr neigt sich gen Ende,
ich kann nicht schlafen und seh ihm dabei zu.
Ein Feuerwerk am Himmel um die neue Zeit zu begrüßen.

Und während alle so gen Himmel blicken,
staunen, raunen und sich umarmen
sitze ich allein im warmen Sessel über den Dächern
und denke nur an dich und das was war.

Die letzten Fetzen meiner Erinnerung
wehen im Wind und mit ihm auch ein Stückchen innres Kind.
Das daß alles nicht versteht und vielleicht auch niemals wird.
Der Morgen kommt und mit ihm das Bedauern
und die Einsicht:

Das neue Jahr kann nur leben weil das Alte stirbt
wie Blätter die von Bäumen fallen,
oder Worte, die einmal ausgesprochen
für immer im Wind verhallen.

Dienstag, 25. März 2014

Die Letzten

Die letzten Gäste sind gegangen, sogar die Stadt die niemals schläft, scheint leer,
und deine noch verbliebenen Gedanken sind auf dem Weg zum Nachthimmel,
du glaubst zu wissen wer du bist und wer du warst, du irrst,
du irrst mal wieder nur umher in diesen Räumen
die deine Zuflucht und dein Reich darstellen.
Da sind diese Schwellen in dir, die du niemals überschritten hast,
und wenn du nicht aufpasst werden sie allmählich zu einer Last,
die nur schwer zu tragen ist.

Die letzten Takte der Musik sind verklungen,
sogar die Instrumente sind längst weggeräumt,
und du hast dich mal wieder allein unter deiner Decke an einen anderen Ort geträumt.
Ein Ort, der so nicht mal existiert, nur in deiner Phantasie.
Illusion, eines der schönsten Wörter, wie ich finde,
und doch steht es für Schlösser in den Lüften,
die wir nie betreten werden, bleiben mit unseren Füßen hier auf Erden.

Die letzten Ängste ausgestanden, die letzten Schmerzen sind gespürt,
hat mich mein Weg hierher geführt- in diesen Moment,
der so flüchtig ist wie alle davor waren,
verschlungen von Stunden, Monaten und Jahren,
habe ich das Halten aufgegeben.

Das letzte Lachen ist gelacht, die letzte Tat vollbracht,
die letzte Schlacht geschlagen,
das Einzige was nie endet, ist die Liebe und die Fragen,
die ewigen Fragen nach dem Wieso und dem Warum,
die Antwort bleibt das Leben schuldig.
Das Leben wie es nimmt und wie es gibt,
wie es dich zu hassen scheint und wie es dich liebt.
Ihm ist es egal, ob du lachst, ob du flennst,
ob du fällst und ob du rennst, gegen die Wand
oder in liebende Arme.

Die letzten Tränen sind getrocknet und der Vorhang ist bereit zum fallen,
und du läufst allein durch die Hallen deiner Erinnerung.
Es wird Zeit Abschied zu nehmen und den Frieden zu begrüßen,
und einzusehen, dass dieses Staubkorn verweht und alles Sinn ergab,
alles war da, weil es da sein musste
und weil ich es schon immer ganz leise wusste:

Auf der Bühne dieser Welt steht jeder nur für sich,
und jedes Stück ist irgendwann vorüber,
ob Komödie oder Drama ist dabei nicht wichtig,
dass du überhaupt dort standest- das war wahrlich richtig!


Dienstag, 11. März 2014

Bitte an mich

Verzeih noch ein letztes Mal, dass ich wieder erneut starte und von vorn beginne.
Bitte sieh mir meine Fehler nach,
obwohl ich es doch besser wusste, doch das Aufstehen
schien wieder unmöglich und so fern wie Sterne.
Verzeih das viele Ungetane und die Summe Schlaf.
Bitte vergib die Dummheit und meine Unachtsamkeit in so vielen Räumen.
Begegne mir in meinen Träumen und sprich mich endlich frei
und glaube mir mein Denken und mein Fühlen.
Sei mir ein Freund an grauen Tagen und in dunklen Stunden
und beim Umrunden meiner Selbst.
Schenk mir Verständnis und vor allem Frieden. Hilf mir beim Heilen meiner Narben,
öffne meine Augen für das Sehen neuer Farben und vergiss nicht die,
die starben und uns verließen.

Doch sei auch bestimmt und manchmal hart, so wie das Leben selbst,
das wird nötig sein in diesen Zeiten.
Doch das Wichtigste, glaub an mich und gib mich nicht auf.
Noch nicht.

Sei wie ein Vater, sei wie eine Mutter, sei einfach da.
Hüte dich vor Verirrungen und Verwirrungen und engen Wegen,
die zerdrücken können.
Mach dir bewusst, du bist okay, du bist am rettenden Ufer,
du bist fast gänzlich angekommen und doch noch nicht am Ziel.

Alles startet neu, jede Sekunde, startet dein kleines Leben neu.
Sei dankbar, vergieße Tränen, wenn nötig.
Lieben und Lachen. Machen. Machen.
Aufstecken nur temporär und nicht auf Dauer.
Denk nach. Sei schlauer.
Bitte.

Montag, 23. Dezember 2013

Existenz Fragmet

Wir ziehen los, um das zu werden was wir waren,
doch mit den Jahren wird’s immer schwerer,
Gedankenwelten werden leerer,
Sie wurden nach und nach zu Geisterstädten.

Millionen Fliegen sind gefallen,
während Alkis in Dorfkneipen lallen,
während munter vergewaltigt wird,
und unsere Zukunft wird missbraucht.

So viel Potenzial verschenkt wie Päckchen an Weihnachten,
dein Leben fühlt sich an wie Schweine schlachten,
die Oma im Ohrensessel- da läuft den ganzen Tag QVC,
ohne Ton, und ihr einziger Sohn ruft nie an,
er scheint verstorben wie ihr Mann.

Themen wechseln wie Hemden, 
war nie wie die coolen Jungs in eben diesen,
eher mit der Kohle in den Miesen.

Die Mädchen, die ich wollte, wollten mich nicht,
eher die Fiesen.
Nach der Party im Bad gekniet auf Fliesen,
am nächsten Morgen alles bereut.

Zu oft das Risiko gescheut,
sich einmal zu wenig gefreut 
über die schönen Dinge des Lebens.

Die Zeit wartet nicht- diesen Satz ins Holz gekratzt,
Copyright by me,
und nie kommst du an, und ich auch nicht,
wir zwei gemeinsam machen einfach immer weiter
und weiter, Schritt für Schritt, höher auf der Leiter.

Bitte verlass mich nicht, zumindest nicht bis zu dem Tag,
an dem mein Herz endgültig bricht.

Setzen, Sechs-Thema verfehlt als Lebensmotto,
die Existenz als Fragenlotto.


Dienstag, 21. Mai 2013

Nacht der Nächte

Wir schreiben das Jahr 2013. Es ist Samstag, der 25 Mai,
23.35 Uhr.

Wir befinden uns in London, genauer gesagt im Wembley-Stadion.
Eine schwarz-gelbe Wand steht einer rot-weißen gegenüber.
Es ist das Champions League-Finale zwischen Borussia Dortmund
und dem FC Bayern München.

Meine Augen sind eine gefühlte Ewigkeit zusammengekniffen.
Ich spüre, wie mir Schweiß meine Stirn herunterläuft.
Und ich spüre noch etwas. Eine Anspannung, eine Erwartungshaltung,
wie ich Sie in meinem Leben noch nicht gefühlt habe.
Knapp 90.000 Zuschauer erzeugen eine Atmosphäre, dass die Luft flirrt
und die Zeit stillzustehen scheint.

Ich öffne die Augen und sehe Mario Götze zum Elfmeterpunkt gehen.
Seine Schritte wirken auf mich etwas unsicher. Wer will es ihm verdenken?
Er ist der letzte Schütze eines denkwürdigen Finales, dass keiner so schnell
wieder vergessen wird.

Nach 120 Minuten Spielzeit steht es zwischen beiden Mannschaften 3:3 Unentschieden.
Einige Spieler werden von Krämpfen geschüttelt.
Doch zurück zu einem Spieler, der nach diesem Spiel zum Konkurrenten aus München
wechseln wird. Zurück zu einem Spieler, der gerade in diesem Moment einen Druck
auf seinen Schultern spüren muss, wie wir alle es uns kaum ausmalen können.

Versenkt er den Ball hinter seinem zukünftigen Mannschaftskameraden Manuel Neuer
im Tor hat der BVB die Champions League gewonnen.
Gegen die derzeit wahrscheinlich beste Mannschaft der Welt.
Triumph. Unsterblichkeit. Traum. Wahnsinn.

Verschießt er oder hält Neuer, ist alles aus. Vorbei. Niederlage. Diskussion.
Hätte er nicht schießen dürfen ?
War er zu befangen aufgrund des Wechsels?
Hat der Druck ihn übermannt?
Kann ein so junger Mensch das überhaupt alles schultern?
Die Anfeindungen der letzen Wochen, die Verletzung.
Und jetzt dieser Moment vor der ganzen Fußball-Welt ?

Ich kann mir vorstellen, was Bela Rethy und Marcel Reif jetzt gerade in ihre Mikrofone
raunen:  Was ihm jetzt wohl durch den Kopf gehen mag ?
Floskel, niemals angebrachter als in diesem Augenblick.
Ich kann es nicht länger ertragen und schließe schweren Herzens meine Augen erneut.

Ich harre der Dinge die da kommen. Sekunden werden zu Stunden. Ich senke meinen
Kopf und höre gebannt auf meine Umgebung.
Sekundenlang Stille. Stille, so laut wie kein Jubel der Welt sein kann.
Habe mich wohl geirrt.
Dann plötzlich wie eine Welle, die sich bricht- wuuuusch!!!!

Ohrenbetörender Jubel, der mich wegzureißen droht.
Ich öffne meine Augen und ahne das schlimmste, hoffe das Beste.
Was ich erblicke, kann ich augenblicklich nicht so recht deuten.
Ich sehe Mario Götze auf dem Rasen liegen.

Er rührt sich nicht. Auch Manuel Neuer liegt.
Sekundenlang wirkt alles auf dem Rasen und um mich herum wie in Zeitlupe.
Schwarz-gelb gekleidete Menschen liegen sich freudentaumelnd in den Armen.
Einige schreien ihre Erleichterung und Freude so laut heraus, dass ich glaube,
gleich stürzt die Tribüne ein.

Ich werde von einer Traube jubelnder Fans mitgerissen und fast erdrückt.
Ich kann immer noch nicht erfassen, was soeben passiert ist.
Inmitten einem schwarz-gelben Meer dämmert es mir langsam.
Wir haben es geschafft!
WIR HABEN GERADE DIE CHAMPIONS LEAGUE GEWONNEN!!!
UNFASSBAR!!! JAAAA!!!!

Langsam aber sicher werde ich wieder losgelassen und ich kann meinen Blick wieder
gen Spielfeld richten.
Mario Götze liegt nicht mehr regungslos am Elfmeterpunkt.
Jetzt wird er von seinen Teamkameraden auf den Schultern durchs Stadion hin zur
Kurve der Dortmunder getragen.

Ich sehe zur anderen Seite. Dort sitzt Bastian Schweinsteiger neben Manuel Neuer.
Beiden steht pure Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben.
"We are the Champions" ertönt aus den Stadionlautsprechern über uns.
Aber nicht für die Bayern. Die haben gerade ihr drittes CL-Finale hintereinander
verloren. Dieses Lied gehört nur uns. Borussia.

Jetzt will ich den besten Trainer der Welt sehen. Was tut er ? Wie reagiert er ?
Erst kann ich ihn nicht finden, doch dann sehe ihn ihn.
Er steht allein wie einst Franz Beckenbauer im Mittelkreis.
Die Hände in den Taschen vergraben.

Ich kann sein Gesicht nicht genau erkennen. Zu weit weg.
Da!  Die Videoleinwand. Was ich sehe sind Tränen.
Tränen des Glücks, der Erleichterung, der Freude. Und noch viel mehr.
Ach Kloppo. Danke für alles! Ihr habt es so verdient! Verdient wie sonst keiner!

Zeitsprung, krasser Bruch.

Aus weiter Ferne höre ich einen dumpfen Ton, der allerdings immer näher zu
kommen scheint. Mein Wecker.
Ich wache auf und stelle fest, ich liege zu Hause in meinem Bett.
Oh Gott, denke ich. War denn alles bloß ein schöner Traum ?

Aber es erschien doch alles so real, so echt.
Ich haste aus dem Bett, rüber zum Tisch, wo mein Handy liegt.
Ich schaue auf die Datumsanzeige. Da steht 26.05.2013.
Gehetzt und nervös schalte ich den Fernseher an, Videotext.

Da steht: BORUSSIA DORTMUND BEZWINGT IN EINEM PACKENDEN FINALE BAYERN MÜNCHEN IM ELFMETERSCHIESSEN.

Also doch kein Traum!
Muss mich setzen. Alter, meine Nerven!
Ab in die Küche zum Kühlschrank. Auf den Schreck erstmal ein Bierchen.
Während mir der erste Schluck des kühlen Biers die Kehle runterrinnt denke ich noch kurz:

In welche Ecke hat der Götze eigentlich geschossen?
Verdammt, hätteste mal hingeguckt!
Scheißegal, WIR HAM DAT DING!!!!!

Samstag, 9. Februar 2013

Solang ich schreibe



Mein Leben bestand aus Magie und der Hölle auf Erden
und das ist nicht übertrieben, reservier mir einen Platz
zwischen den Sternen, doch bis es soweit ist,
muss ich noch ne Menge lernen.
Zum Beispiel was Konstanten sind und dass mein
inneres Kind auf Rache sinnt.

Mit jedem Jahr entferne ich mich
immer weiter von der dunklen Zeit, und das ist gut so.
Die Sonne geht unter, die Sonne geht auf
und ich lauf einfach weiter am letzten Tag des Jahres,
am letzten Tag der Zeit.
Neues Jahr, Neustart, Reboot…von mir aus gern.

Gut.

 
Ich bin ein Blatt im Wind, bin ein Vater ohne Kind,
hab gelernt zu verstehen und einzusehen
dass manche Dämonen niemals gehen.
Doch ich hab auch die Engel gesehen,
die in meiner Not neben mir standen.

Ich bin nicht der Beste und ich bin nicht das Letzte,
hab die Hölle auf Erden gesehen, nein, ihr müsst das nicht verstehen.
Meine Kraft war fast völlig aufgebraucht, keiner hat‘s geglaubt,
doch dann bin ich wie ein Phönix aus der Asche wieder aufgetaucht.
Wieder und wieder spielt die Welt die gleichen Lieder
bis wir alle verrückt werden, wenn wir es nicht eh schon waren,
das ist der Schweiß, der in meinen Haaren klebt,
das ist der Geist, der durch die Hallen meines Lebens schwebt.
Das ist mein geschundenes Ich, dass sich ab heute nicht mehr quält.


Mein letzter Morgen, die Sonne, die ein letztes Mal
auf schmutzige Straßen und Wege fällt,
die das letzte Mal durch die Jalousie mein Reich erhellt,
und ein letzter Blick in den Spiegel bringt finale Antworten,
ein Lächeln schleicht sich unbemerkt auf meine Lippen,
das neue Jahr ist grad mal ein Stunden alt
und all meine guten Vorsätze sind längst Vergangenheit,

bin trotzdem mit mir im Reinen…solang ich schreibe.

 

 

Donnerstag, 17. Januar 2013

Einfach mal wollen


Zum  hunderttausendsten Mal Rocky 4 gesehn‘,
fühl mich verbunden mit den schüchternen Jungs,
die verlegen am Rand der Tanzfläche stehn,
und sich nicht traun, den ersten Schritt zu machen,
jeden Tag Witze reißen und selbst drüber lachen,
das wär doch mal ein erstrebenswertes Ziel,
viel wollen und noch mehr bekommen,
die hundertste Coke trinken
und dem Tag in der Dämmerung zum Abschied winken.


In Gedanken in der Matrix leben,
und privat nur noch in Schachtelsätzen reden,
mit Adleraugen in die Ferne sehen
und bedingungslos zur Liebe stehen.


Einfach mal Verrücktes tun,
den Müll nicht mehr trennen,
nicht mehr zum Glascontainer rennen,
und Leute bewusst verbal vor den Kopf stoßen.


Wie Marty McFly staunend durch die Gegend laufen,
und wenn ich nachmittags TV sehe,
könnt ich mir die Haare raufen.
So lang hab ich nicht geschrieben,
hatte keine Zeit, machte Urlaub nur auf Wolke Sieben,
doch jetzt bin ich wieder da mit neuem Kram,
wer entscheidet denn ob Hammer oder eher mau-
ob Haus-Maus-Reime, Prosa oder Lyrik, hin oder her,
leg mich nicht fest, ich lerne-und geb alles bis zum letzten Rest!


Einfach mal mit Sonnenbrille nachts durch die Nachbarschaft
Spazieren, einfach mal mit T-Shirt zum Konzert- drauf scheißen und den ganzen Abend frieren.
Wenn ich könnte würd' ich einfach fliegen, weit weg bis zum Horizont
und noch viel weiter, würd' immer höher klettern auf der Leiter,
auf der Leiter die in den blauen Himmel ragt,
das hat nichts mit Karriere zu tun,
lass mal los, auch wenn's anfangs schwer fällt und der Zweifel an dir nagt.


Ich fokussiere mich auf die Sterne in der Ferne um ein Ziel zu haben und alle raten: „Bleib am Ball!“
Und ich frag mich: „Welcher Ball?“
Da flieg ich lieber in meinem Kopf am Firmament und das mit Überschall!


Wenn Wände dich zu erdrücken scheinen so ist dein Geist
dennoch frei, lass dir dass ein Trost sein, du bist weder allein
noch verlassen, du kannst dich gelegentlich selbst hassen,
doch übertreib' es nicht- sonst wartet hinter dieser Tür kein Licht.
Dann bleibt es düster und diese Dunkelheit verschluckt dich
und spuckt dich nie wieder aus!


Ich will die Zeit vergessen, will jeden Tag dreimal warm essen,
nur noch schwarze Hemden tragen und nicht
mehr nach dem gestern fragen.
Will an Strandbars abhängen, mich ohne Muckis
In Muscle-Shirts zwängen, auf Hosen-Konzerten mit Ärzte-Schal
rocken und hinterher lädiert mit nem Lächeln im Erste-Hilfe-Zelt hocken.


Ich will die schönsten Orte der Welt besuchen,
und am Ende doch wieder drei Wochen Sauerland buchen.
Ich wollte immer viel, doch vieles davon wollte mich nicht,
scheiß drauf, ich bleib auf Kurs Richtung Licht!
Mache wollen zu viel und merken nicht, wie sie alles verlieren.
Ich will nicht deine Nieren-ich bleib bescheiden, will bloß dein Herz!
Der Schmerz liegt gratis bei, doch den hab ich nicht gewollt
und dennoch bekommen.


Es gibt Dinge, die will einfach keiner, beispielweise Mutter Beimer…nackt.
Oder warmes Bier, ne kalte Schulter von dir, ein Slam ohne Lyrik.
Das sind Dinge, die mal gar nicht gehen, so wie die eigene Party
als erster verlassen, so wie jeden Morgen den Bus verpassen,
so wie Schalke-Fan in Dortmund sein, so wie Bier zu Fisch
statt Wein.


So wie hinkende Vergleiche statt zum Punkt zu kommen.
Ja, das sind Dinge, die nun wirklich niemand will.
Ich wollte nie auf die Bühne aber Sie hat gerufen und ich bin gekommen, ohne zu wissen ob ihr mich wollt.
Schweigen ist Silber, doch dichten ist Gold, wenn das mal kein
Motto ist, dann weiß ich’s auch nicht!


Ich wollte nie wissen, wie oft du deine Freundin bescheißt,
wollte eigentlich nur wissen, ob du auch ein Bier willst
und wie du überhaupt heißt.
Ich muss nicht wissen, wie mein Kühlschrank genau funktioniert,
solang das Licht brennt und er brav kühlt.


Auch interessiert mich deine Intimrasur die Bohne,
behalt' die Info für dich-ich kann auch ohne.
Auch womit du dein Geld verdienst, interessiert mich nicht,
will lieber wissen ob du manchmal nachts das Licht
brennen lässt, weil du sonst nicht schlafen kannst.


Ich will wissen, ob du am Grund des Sees den Schatz gefunden hast,
Am Ende zählt nur, wer’s letztendlich mehr wollte.
Und sollte es zum Schluss dann doch nicht ganz langen,
nicht hadern, aufstehen…und von vorn anfangen!